My Boo ist ein Unternehmen, welches auf eine wunderbare Art zeigt, wie sinnvoll Nachhaltigkeit sowohl fürs Geschäft, als auch für alle Menschen rundherum sein kann.
Sie produzieren eines der nachhaltigsten Fortbewegungsmittel, Fahrräder, aus Bambus, einem nachhaltigen Rohstoff, und unterstützen mit jedem Verkauf eigene soziale Projekte, wie den Bau einer Schule in Ghana.
Das Gründer Team von my Boo, Maximilian Schay und Jonas Stolzke passen deswegen wunderbar in unsere Green Business Interview Serie. Außerdem freuen uns uns ganz besonders, dass sie uns auch über ihr Schul-Projekt in einem weiteren Beitrag erzählt haben, denn wie man so etwas auf die Beine stellen kann und was das für die Menschen vor Ort bedeutet, hat uns ganz besonders interessiert.
Viel Spaß beim Lesen!
Wie und wann kamst du zur Idee ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Der Wunsch ein eigenes Unternehmen wie zu gründen hatte ich bereits als Kind. Damals wollte ich den Edeka Laden aus meinem Herkunftsort übernehmen. Was damals nur ein Kindheitstraum war, hat sich dann während des Studiums konkretisiert. Dort lernte ich Jonas kennen, meinen heutigen Geschäftspartner und Gründungskollegen von MyBoo. Wir waren von Anfang an auf einer Wellenlänge und teilten eine gemeinsame Vision.
Was war damals deine Motivation und Vision?
Jonas und meine Vision war es von Beginn an ein Unternehmen zu gründen, welches ein innovatives Produkt, konkretes soziales Engagement und nachhaltiges Wirtschaften in Einklang bringt.
Da wir damals eine sehr konkrete Vorstellung hatten wie wir my Boo entlang einer nachhaltigen Wertschöpfungskette aufbauen, haben wir stets unsere Entscheidungen auf Basis der Vision eines social Business gefällt. Dementsprechend hat sich daran nichts geändert.
Gab es anfängliche Herausforderungen?
Eine der größten Herausforderungen waren für uns die unterschiedlichen Kulturen von uns und unserem ghanaischen Partner. Beide Seiten mussten sich an die unterschiedlichen Mentalitäten gewöhnen. Mittlerweile ist das keine Herausforderung mehr. Wir sind täglich im Austausch mit Kwabena, dem Leiter unseres Partnerprojekts. Dies macht es zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit.
Wie sieht heute ein typischer Tag in deinem Leben aus?
Direkt nach der Gründung von my Boo war ich viel mit dem täglichen Geschäft beschäftigt. Heutzutage bin ich mehr im operativen Bereich tätig und kümmere mich viel um die Geschäftsabläufe und Betreuung der Mitarbeiter. Ebenso kümmere ich mich um die Weiterentwicklung der verschiedenen Geschäftsfelder.
Was sind die wichtigsten Fähigkeiten und Qualitäten um in deiner
Branche erfolgreich zu sein?
In unserer Branche sind wir immer noch kleiner als die richtig großen Hersteller. Trotzdem können wir uns durch unseren sozial nachhaltigen Hintergrund und dem besonderen Material Bambus hervorheben. Wichtig war für uns also immer am Ball zu bleiben und jede Chance zu nutzen. Wir waren zum Beispiel auf vielen Fahrradmessen und Veranstaltungen, um auf uns aufmerksam zu machen.
Hast du ein Erfolgsgeheimnis?
Das eine Erfolgsgeheimnis gibt es wohl kaum. Wichtig ist für mich, immer Neues für offen zu sein und sich von seinem Umfeld inspirieren zu lassen. Ich höre zum Beispiel gerne Podcasts über spannende Persönlichkeiten und UnternehmerInnen. Daraus nehme ich für meine tägliche Arbeit immer viel mit.
Wie verdienst du/dein Unternehmen Geld?
Wir fertigen gemeinsam mit unserem ghanaischen Partner Bambusfahrräder. Die Bambusrahmen, werden in Ghana gefertigt, dort wo auch der Bambus wild wächst. In Kiel werden die Bambusbikes dann in Einzelmontage vollendet. Die individuellen Bambusfahrräder verkaufen wir Europaweit bei über 150 Fachhändlern und auch direkt an unsere Kunden.
Gibt es etwas, dass du an deiner Branche verbesserungswürdig findest?
Wir sind davon überzeugt, dass jeder Teil der Wertschöpfungskette im gleichen Maße profitieren muss. Dementsprechend möchten wir zeigen, dass soziale Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg sich nicht gegenseitig ausschließen.
Wenn du noch einmal neu starten könntest, würdest du etwas anders machen?
Tatsächlich würde ich nichts anders machen. Letztendlich konnten wir aus allen Fehlern lernen und haben uns da hingebracht wo wir heute sind. Diese Erfahrungen möchte ich nicht missen.
Was rätst du anderen für ihr Leben und ihren Werdegang?
Wenn man jung gründet, macht man alles mit Leidenschaft und Begeisterung und gibt mehr als 120 Prozent. Heute weiß ich, man kann nicht immer 120 Prozent geben. Ausgleichsphasen sind wichtig, denn schlussendlich kommt man nur durch Kontinuität ans Ziel.